Diese Seiten enthalten Meldungen und Daten aus den Bereichen Astronomie und Raumfahrt.
Zusammengestellt wird dieses Material vom Podcast "Auf Distanz".
Das überaus empfindliche GRAVITY-Instrument der ESO hat die seit langem bestehende Annahme, dass sich im Zentrum der Milchstraße ein supermassereiches Schwarzes Loch befindet, weiter bestätigt. Neue Beobachtungen zeigen Verdichtungen aus Gas, die mit etwa 30% der Lichtgeschwindigkeit auf einer kreisförmigen Umlaufbahn am Rande des Ereignishorizonts herumrasen. Das ist das erste Mal, dass Materie in der Nähe des Punktes beobachtet wurde, von dem es keine Rückkehr gibt. Es handelt sich um die genauesten Beobachtungen von Material, das einem Schwarzen Loch so nahe kommt.
Weiterlesen: Detailreichste Beobachtungen von Materie in einem engen Orbit um ein Schwarzes Loch
FORS2, eine Kamera, die am Very Large Telescope der ESO montiert ist, hat die aktive sternbildende Region NGC 2467 beobachtet. Das Bild wurde im Rahmen des ESO-Programms „Cosmic Gems (Kosmische Juwelen)“ aufgenommen, das die seltenen Gelegenheiten nutzt, bei denen die Beobachtungsbedingungen nicht geeignet sind, wissenschaftliche Daten zu sammeln. Anstatt nichts zu tun, ermöglicht das „Cosmic Gems“-Programm der ESO, die Teleskope der ESO dazu zu verwenden, um optisch beeindruckende Fotos vom südlichen Himmel zu schießen.
Die ESA-JAXA-Mission BepiColombo zum Merkur ist am 20. Oktober um 3:45:28 Uhr MESZ an Bord einer Ariane‑5-Trägerrakete von Europas Raumflughafen Kourou aus zu ihrer spannenden Mission zur Erforschung der Geheimnisse des innersten Planeten unseres Sonnensystems gestartet.
Weiterlesen: BepiColombo auf dem Weg zur Erforschung des Merkur
Sie nennen sich OSCAR Q-LITE, TUBULAR, und IMUFUSION und LODESTAR: Drei Experimente von Studierenden aus mehreren europäischen Ländern sind am 17. Oktober 2018, um 7.44 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit mit dem Stratosphärenballon BEXUS 26 vom schwedischen Raumfahrtzentrum Esrange bei Kiruna gestartet. Der Forschungsballon erreichte während seines Fluges eine maximale Höhe von rund 27 Kilometern. Am 18. Oktober startete BEXUS 27 mit vier weiteren Experimenten. Drei der insgesamt sieben Studententeams der BEXUS-Mission des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Schwedischen Raumfahrtbehörde SNSA stammen von deutschen Hochschulen.
Weiterlesen: BEXUS 26/27: Höhenforschungsballons steigen in Nordschweden auf
Am 20. Oktober 2018 soll um 3.45 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit (19. Oktober 22.45 Uhr Ortszeit) die europäisch-japanische Planetenmission BepiColombo an Bord einer Ariane-5-Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana ins Weltall starten. "Die Mission soll nicht nur den Planeten Merkur erforschen, sondern auch neue Erkenntnisse über unser Sonnensystem liefern", erklärt Dr. Walther Pelzer, Vorstand für das Raumfahrtmanagement im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). "Einmal mehr erweist sich Japan bei dieser enormen Herausforderung als zuverlässiger Partner der Europäer in der Raumfahrt." Rund sieben Jahre wird die lange Reise der Sonde durch das Innere des Sonnensystems dauern.
Ein internationales Team von Astronomen hat mit dem VIMOS-Instrument des Very Large Telescope der ESO eine gewaltige Struktur im frühen Universum entdeckt. Dieser Galaxien-Proto-Superhaufen, genannt Hyperion, wurde durch neue Messungen und eine aufwändige Analyse von Archivdaten enthüllt. Dies ist die größte und massereichste Struktur, die bisher in einer so weit entfernten Zeit und Distanz gefunden wurde – gerade einmal 2 Milliarden Jahre nach dem Urknall.
Geschrieben: 12.10.2018
Kategorie: Mission "Hayabusa 2" mit Lander "MASCOT"
Sechs Minuten freier Fall, sanfter Aufprall auf einem Stein und dann elf Minuten wiederholtes abprallen bis zur ersten Ruhelage. So begann die Reise des Asteroidenlanders MASCOT am frühen Morgen des 3. Oktober 2018 auf Asteroid Ryugu, einem Land voller Überraschungen, Geheimnissen und Herausforderungen. Nach diesem ersten Weg auf dem knapp 900 Meter großen Asteroiden folgten rund 17 Stunden intensiver wissenschaftlicher Erkundung. Hierzu wurde die Landesonde vom MASCOT-Kontrollraum am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln in Anwesenheit von Wissenschaftlerteams aus Deutschland, Frankreich und Japan kommandiert und gesteuert. MASCOT übertraf alle Erwartungen und führte seine vier Experimente an mehreren Stellen auf dem Asteroiden aus. Noch nie zuvor in der Geschichte der Raumfahrt wurde ein Körper des Sonnensystems auf diese Art und Weise erforscht. Der Weg, den MASCOT dabei auf der Oberfläche zurücklegte, konnte nun anhand von Bilddaten der japanischen Sonde Hayabusa2 sowie der Bilder und Daten von MASCOT genau nachvollzogen werden.
Weiterlesen: Viel Geröll, viele Steine, kein Staub: MASCOTs Zickzackkurs über den Asteroiden Ryugu
Das TanDEM-X-Höhenmodell mit 90 Meter Abtastung wurde für die wissenschaftliche Nutzung freigegeben und steht nun als globaler Datensatz zur Verfügung. Damit orientiert sich das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) an der europäischen Datenpolitik im Rahmen des Erdbeobachtungsprogramms Copernicus mit einem offenen und kostenfreien Zugang zu Satellitendaten.
Weiterlesen: Globales 3D-Höhenmodell der TanDEM-X-Mission frei verfügbar
Es war ein Tag mit vielen aufregenden Momenten und einem erfolgreichen Team aus Wissenschaftlern und Ingenieuren: Am späten Abend des 3. Oktober 2018 schloss der Lander MASCOT um 21:04 Uhr MESZ seine historische Erkundung auf der Oberfläche des Asteroiden Ryugu ab, nachdem die Batterieleistung an Bord zur Neige ging. Ursprünglich war der Betrieb nach der Abtrennung von der japanischen Muttersonde Hayabusa2 für 16 Stunden vorgesehen. Am Ende wurden es sogar mehr als 17 Stunden. Nach dem Aufsetzen am Morgen und Positionswechseln mittels des eingebauten Schwungarms haben alle Instrumente ausführlich Daten über die Zusammensetzung und Beschaffenheit des Asteroiden gesammelt. Die Kamera lieferte Bilder vom Absinken, von den Hüpfmanövern und verschiedenen Positionen auf der Oberfläche.
Der Asteroid Ryugu hat in 300 Millionen Kilometern Entfernung von der Erde einen neuen Bewohner: Lander MASCOT wurde am 3. Oktober 2018 auf dem Asteroiden abgesetzt und nahm seine Arbeit auf. Um 3.58 Uhr Mitteleuropäischer Zeit wurde das Landegerät erfolgreich von der japanischen Raumsonde Hayabusa2 getrennt. Damit beginnen für das internationale Team aus Ingenieuren und Wissenschaftler die 16 Stunden, in denen der Lander mit Messungen auf der Asteroidenoberfläche beginnt. Am Tag zuvor hatte sich die Sonde Hayabusa2 der japanischen Raumfahrtagentur auf den Weg in Richtung Ryugu gemacht. In einer Höhe von 51 Metern wurde MASCOT ausgeklinkt und fiel im freien Fall – langsamer als ein irdischer Fußgänger – auf sein Ziel, den Asteroiden, zu. Im MASCOT-Kontrollraum am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie im angrenzenden Wissenschaftlerraum war die Erleichterung über die erfolgreiche Separation und die Bestätigung der Landung deutlich spürbar: „Es hätte nicht besser laufen können“, erklärte MASCOT-Projektmanagerin Dr. Tra-Mi Ho vom DLR-Institut für Raumfahrtsysteme. „Aus den Betriebsdaten des Landers konnten wir erkennen, dass er sich von der Raumsonde trennte und nach rund 20 Minuten auf der Asteroidenoberfläche zur Ruhe kam.“