Diese Seiten enthalten Meldungen und Daten aus den Bereichen Astronomie und Raumfahrt.
Zusammengestellt wird dieses Material vom Podcast "Auf Distanz".
Zum ersten Mal konnten Granulationsstrukturen auf der Oberfläche eines Sterns außerhalb des Sonnensystems direkt beobachtet werden – auf dem alternden Roten Riesenstern π1 Gruis. Das beeindruckende neue Bild, das mit dem PIONIER-Instrument am Very Large Telescope der ESO aufgenommen wurde, zeigt Konvektionszellen, die die Oberfläche des riesigen Sterns bilden. π1 Gruis besitzt den etwa 350-fachen Durchmesser der Sonne. Jede Zelle bedeckt mehr als ein Viertel des Durchmessers des Sterns und ist etwa 120 Millionen Kilometer groß. Die neuen Ergebnisse erscheinen diese Woche in der Zeitschrift Nature.
Weiterlesen: Riesige Blasen auf der Oberfläche eines Roten Riesen
Ein Jahr lang lebte und arbeitete die Geophysikerin Christiane Heinicke mit fünf Kolleginnen und Kollegen unter extraterrestrischen Bedingungen. Sie teilten sich eine circa 100 Quadratmeter große Wohneinheit auf dem Vulkan Mauna Loa auf Hawaii. Nun werden die dort gesammelten Erfahrungen in ihr Projekt MaMBA (Moon and Mars Base Analog), welches von der Klaus Tschira Stiftung gefördert ist, einfließen: Am Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universität Bremen konzipiert, designt und baut Christiane Heinicke ein Habitat für den Einsatz auf Mond oder Mars.
Weiterlesen: Wohnraum für zukünftige Mond- oder Mars-Missionen
Am 15. Dezember ist um 16.36 Uhr MEZ, (10.36 Uhr Ortszeit) die US-amerikanische Dragon-CRS-13-Kapsel mit einer Falcon-9-Rakete vom Weltraumbahnhof in Cape Canaveral (Florida) zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. Mit an Bord waren drei Zellkultur-Experimente von Wissenschaftlern der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg sowie der Universität Hohenheim, die vom Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bonn gefördert werden. Die biologischen Proben werden in Experimentcontainern in Smartphone-Größe auf der "STaARS 1"- Forschungsanlage im Destiny Modul der ISS installiert. Dort bleiben sie über einen Zeitraum von 30 Tagen in Schwerelosigkeit, bis sie Mitte Januar 2018 mit der Dragon-Kapsel zur Erde zurückkehren und anschließend im Labor untersucht werden.
Weiterlesen: Auf dem Weg zur ISS: Deutsche Experimente in Smartphone-Größe
Ende des Jahres 2021: Der deutsche Kommunikationssatellit und Technologiedemonstrator "Heinrich Hertz" ist in der Endmontagehalle Bâtiment d’Assemblage Final (BAF) im europäischen Weltraumbahnhof Kourou (Französisch-Guyana) fertig auf eine Ariane 5-Rakete montiert worden und rollt frisch betankt in Richtung Startplatz. Einen Tag später hebt der europäische Träger ab und setzt den 3,5-Tonnen schweren Satelliten wie geplant auf seiner geostationären Transferbahn ab. Damit dieses Zukunftsszenario Wirklichkeit werden kann, ist am 14. Dezember 2017 im Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit der Unterzeichnung des Startvertrages zwischen der OHB System AG und Arianespace der Grundstein gelegt worden. "Mit Heinrich-Hertz unterstreicht Deutschland erneut seine Kompetenz beim Bau von Kommunikationssatelliten. Mit der Entscheidung für Ariane 5 ist die Wahl auf einen der bewährten Partner gefallen. Wir erwarten eine gute Zusammenarbeit in dieser deutschen Mission", betonte Dr. Gerd Gruppe, als DLR-Vorstand zuständig für das Raumfahrtmanagement.
Weiterlesen: OHB und Arianespace einig: Heinrich Hertz wird mit Ariane 5 starten
Der ESA-Astronaut Paolo Nespoli ist am Morgen des 14. Dezember 2017 nach 139 Tagen im All wieder zur Erde zurückgekehrt. Die Raumkapsel musste dabei auf ihrem Rückflug von der Internationalen Raumstation (ISS) innerhalb von gerade einmal drei Stunden von 28 800 km/h auf null abbremsen.
Weiterlesen: Paolo Nespoli wieder wohlbehalten auf der Erde gelandet
Am 12. Dezember 2017 sind um 19.36 Uhr Mitteleuropäischer Zeit (15.36 Uhr Ortszeit) die Satelliten "Nicole", "Zofia", "Alexandre" und "Irina" des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou (Französisch-Guyana) mit einer Ariane-5-Trägerrakete ins All gestartet. Damit ist dies bereits der zweite erfolgreiche Start der speziell angepassten Ariane-5ES-Version, bei dem vier jeweils rund 715 Kilogramm schwere Galileo-Satelliten gleichzeitig auf eine Umlaufbahn in 23.222 Kilometer Höhe transportiert wurden. "Die Satelliten werden jetzt noch eine sechsmonatige Inbetriebnahme im All durchlaufen, bevor sie in das Navigationssystem integriert werden", erklärt René Kleeßen, Galileo-Programm-Manager beim Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). "Ab Mitte 2018 werden sie dann eine nahezu vollständige globale Abdeckung mit Galileo-Signalen ermöglichen."
Weiterlesen: Galileo-Satelliten "Nicole", "Zofia", "Alexandre" und "Irina" umkreisen die Erde
Der OmegaCAM-Kamera am VLT Survey Telescope der ESO ist eine funkelnde Aufnahme der Sternentstehungsregion Sharpless 29 gelungen. In der riesigen Aufnahme können viele astronomische Phänomene beobachtet werden: kosmischer Staub und Gaswolken, die das Licht heißer junger Sterne im Nebel reflektieren, absorbieren und wieder abstrahlen.
Der Echelle SPectrograph for Rocky Exoplanet and Stable Spectroscopic Observations (ESPRESSO) hat erfolgreich seine ersten Beobachtungen absolviert. Das Instrument ist am Very Large Telescope (VLT) der ESO in Chile installiert und soll mit noch nie dagewesener Präzision nach Exoplaneten suchen, indem es nach winzigen Veränderungen im Licht der Muttersterne sucht. Zum ersten Mal überhaupt wird ein Instrument in der Lage sein, das Licht aus allen vier VLT-Teleskopen zusammenzuführen und damit die Lichtsammelleistung eines 16-Meter-Teleskops zu erreichen.
Weiterlesen: Erstes Licht für ESPRESSO — den Planetenjäger der nächsten Generation
Astronomen haben den entferntesten bekannten Quasar entdeckt – so weit von uns entfernt, dass sein Licht mehr als 13 Milliarden Jahre brauchte, um uns zu erreichen. Wir sehen diesen Quasar so, wie er 690 Millionen Jahre nach dem Urknall war, und sein Licht liefert wertvolle Informationen über die frühe Geschichte des Universums. Im Zentrum des Quasars befindet sich ein supermassereiches Schwarzes Loch mit einer Masse von fast 1 Milliarde Sonnenmassen. Die Wirtsgalaxie des Quasars enthält bereits große Mengen an Gas und Staub – eine Herausforderung für die gängigen Modelle der Galaxienentwicklung. Die Ergebnisse wurden nun in Nature und in den Astrophysical Journal Letters veröffentlicht.
Die Gravitationsphysik hat gerade einen Lauf: Nach dem höchst spektakulären direkten Nachweis von Gravitationswellen, der mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, gibt es eine weitere gute Nachricht: Mit der Satellitenmission MICROSCOPE ist nun der wichtigste Grundpfeiler der Einstein‘schen Allgemeinen Relativitätstheorie, das Äquivalenzprinzip, um den Faktor 10 genauer als bisher bestätigt worden. Einstein triumphiert auf der ganzen Linie. Ein Forschungsteam des Zentrums für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universität Bremen ist bereits seit 2001 an diesem Projekt beteiligt und führte gemeinsam mit französischen Kollegen die erforderlichen Datenauswertungen durch.