Diese Seiten enthalten Meldungen und Daten aus den Bereichen Astronomie und Raumfahrt.
Zusammengestellt wird dieses Material vom Podcast "Auf Distanz".
Der "Tag der Deutschen Einheit" 2018 wird für Alexander Gerst wohl unvergesslich werden: Am 3. Oktober wird der 42-jährige Geophysiker und Astronaut als erster Deutscher und zweiter Europäer Kommandant der Internationalen Raumstation ISS. Von 16.10 Uhr bis 16.30 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit soll die Zeremonie an Bord der ISS dauern, die NASA und ESA live im Internet übertragen. NASA-Astronaut Andrew "Drew" Feustel, Kommandant der aktuellen Crew der "Expedition 56", übergibt dann offiziell den "Chefposten" auf der Raumstation an Alexander Gerst. Der deutsche ESA-Astronaut hat danach bis zum Ende seiner Mission und seiner Rückkehr zur Erde - voraussichtlich am 13. Dezember - sowohl die Gesamtverantwortung für die Crew der Expedition 57, als auch für alle Module der Raumstation, also den amerikanischen, russischen, japanischen und europäischen Teil.
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und Teledyne Brown Engineering präsentierten auf dem International Astronautical Congress (IAC) die ersten Aufnahmen des hyperspektralen Erdbeobachtungsinstruments DESIS, das am 27. August 2018 an der Außenseite der ISS montiert wurde.
Weiterlesen: Erste prozessierte Bilder vom hyperspektralen Erdbeobachtungsinstrument DESIS
Tiefe Beobachtungen mit dem MUSE-Spektrografen am Very Large Telescope der ESO haben riesige kosmische Reservoirs von atomarem Wasserstoff um entfernte Galaxien entdeckt. Das besonders empfindliche MUSE-Instrument ermöglichte direkte Beobachtungen von dünnen Wasserstoffwolken, die im frühen Universum im Lyman-alpha-Licht leuchten. Dies zeigt, dass fast der ganze Nachthimmel unbemerkt glüht.
Auf dem International Astronautical Congress (IAC) kommen vom 1. bis 5. Oktober 2018 Experten aus Raumfahrtagenturen, Raumfahrtforschung und -industrie aus aller Welt zusammen. Dieses Jahr lädt die International Astronautical Federation (IAF) nach Bremen ein. Die IAF vertritt 320 Organisationen aus 6 Kontinenten und 68 Ländern. Workshops, Touren und Technical Sessions mit Vorträgen und Diskussionsrunden sowie eine Ausstellung bieten zahlreiche Gelegenheiten zum Dialog. Über 4000 Teilnehmer erwartet der Veranstalter. In der Ausstellung präsentiert das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) eine Auswahl an aktuellen Raumfahrtprojekten auf insgesamt 560 Quadratmetern.
Weiterlesen: IAC 2018: Internationale Raumfahrt trifft sich in der DLR-Stadt Bremen
Der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst umkreist seit dem 8. Juni 2018 die Erde an Bord der Internationalen Raumstation ISS. Auf der Agenda von Gerst, der NASA-Astronautin Serena Maria Auñón-Chancellor und dem russischen Kosmonauten Sergei Prokopjew standen jede Menge wissenschaftliche Experimente. Zur Halbzeit ihrer Mission hat die ISS-Crew 56-57 bereits 37 und damit gut 90 Prozent der deutschen Experimente erfolgreich durchgeführt. Die ISS bietet einzigartige Möglichkeiten, wissenschaftliche Fragestellungen in der Schwerelosigkeit und unter Weltraumbedingungen zu bearbeiten. Wissenschaftler und Ingenieure aus aller Welt nutzen das wissenschaftliche Labor 400 Kilometer über der Erde für ihre Forschungsfragen, vor allem in den Bereichen Umwelt, Gesundheit und Klimawandel. Alexander Gerst wird im zweiten Teil seiner sechsmonatigen Mission, ab dem 3. Oktober 2018, das Kommando auf der ISS übernehmen.
Weiterlesen: Alexander Gerst – Mission "horizons": Halbzeit im All
Dr. Matthias Maurer erhielt am 25. September 2018 seine Graduierung als Astronaut, den "Ritterschlag" nach der Grundausbildung - und damit die formale Genehmigung für einen Flug ins All. Die Zeremonie fand am Europäischen Astronautentrainingszentrum (EAC) auf dem Gelände des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln statt.
Weiterlesen: Matthias Maurer offiziell zum Astronauten ernannt
Ein Team von Astronomen unter der Leitung von Coryn Bailer-Jones vom Max-Planck-Institut für Astronomie hat die Bahn des interstellaren Objekts Oumuamua zu mehreren möglichen Heimsternen zurückverfolgt. Das Objekt wurde Ende 2017 entdeckt – erstmals konnten Astronomen damals ein Himmelsobjekt aus einem anderen Sternensystem beobachten, das unser eigenes Sonnensystem besuchte. Bailer-Jones und seine Kollegen nutzten Daten des ESA-Astrometriesatelliten Gaia, um vier plausible Kandidaten für jenen Stern zu finden, wo die lange Reise von ‘Oumuamua vor mehr als einer Million Jahre begann.
Weiterlesen: Mögliche Heimatsterne für das interstellare Objekt 'Oumuamua
Am oberen Rand unserer Atmosphäre existiert eine dünne Schicht silbrig-weißer Eiswolken. Die als leuchtende Nachtwolken (englisch noctilucent clouds, NLC) oder auch polare Mesosphärenwolken bekannten Wolken bilden sich im Sommer in 83 Kilometern Höhe über den Polen unserer Erde. Eine Langzeit-Ballon-Mission der NASA mit einem Instrument des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) an Bord konnte diese Wolken über einen Zeitraum von fast sechs Tagen hochpräzise an ihrem Ursprungsort in der Mesosphäre beobachten. Mit Hilfe der Ergebnisse werden Wissenschaftler Turbulenz in der Atmosphäre, aber auch in Ozeanen, Seen und anderen Planetenatmosphären besser verstehen, und vielleicht sogar Wettervorhersagen verbessern.
Weiterlesen: Ballonmission von NASA und DLR macht Jagd auf silbrig-weiße Wolken
Das Antarktis-Gewächshaus EDEN-ISS hat bei seinem Praxistest unter Leitung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) die Polarnacht überstanden, ebenso antarktische Stürme und Temperaturen bis unter minus 40 Grad Celsius. Seit Anfang 2018 liefert es erstmals Kräuter, Salate und frisch geerntetes Gemüse für die zehnköpfige Überwinterungscrew auf der Neumayer-Station III des Alfred-Wegener-Instituts (AWI). Nach mehr als einem halben Jahr Einsatz in der Antarktis zeigt sich die Leistungsfähigkeit des autarken Gewächshauskonzepts für klimatisch anspruchsvolle Regionen auf der Erde, ebenso wie für künftige bemannte Missionen zu Mond und Mars. DLR-Forscher Paul Zabel meistert dabei Herausforderungen und sammelt Erkenntnisse, die die Pflanzenzucht unter solch harschen Bedingungen mit sich bringt. Die Überwinterungsmannschaft schätzt das frische Grün als willkommene Abwechslung in der Langzeit-Isolation. In einer Live-Schaltung aus der Antarktis berichtet Paul Zabel am 13. September 2018 von seinen Erfahrungen.
FORS2, eine Kamera, die am Very Large Telescope der ESO montiert ist, hat die Spiralgalaxie NGC 3981 in ihrer ganzen Schönheit beobachtet. Das Bild wurde im Rahmen des ESO-Programms „Cosmic Gems (Kosmische Juwelen)“ aufgenommen, das die seltenen Gelegenheiten nutzt, bei denen die Beobachtungsbedingungen nicht geeignet sind, wissenschaftliche Daten zu sammeln. Anstatt nichts zu tun, ermöglicht das „Cosmic Gems“-Programm der ESO, die Teleskope der ESO dazu zu verwenden, um optisch beeindruckende Fotos vom südlichen Himmel zu schießen.