Diese Seiten enthalten Meldungen und Daten aus den Bereichen Astronomie und Raumfahrt.
Zusammengestellt wird dieses Material vom Podcast "Auf Distanz".
Astrophysiker aus Heidelberg, Garching und den USA haben neue Erkenntnisse zur Entstehung und Entwicklung von Galaxien erzielt. Sie berechneten den Einfluss schwarzer Löcher auf die Verteilung der Dunklen Materie, die Produktion und Verbreitung schwerer Elemente im Kosmos und den Ursprung der Magnetfelder. Dazu programmierten sie ein neues Simulationsmodell für das Universum und erstellten die bisher umfangreichsten Simulationen dieser Art. Erste Ergebnisse des "IllustrisTNG" Projekts wurden jetzt in drei Artikeln in der Fachzeitschrift Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlicht. Sie sollen helfen, fundamentale Fragen der Kosmologie zu klären.
Eine dunkle Wolke aus kosmischem Staub schlängelt sich durch diese spektakuläre Weitwinkelaufnahme und wird dabei vom hellen Licht junger Sterne erhellt. Bei dieser dichten Wolke handelt es sich um die Sternentstehungsregion Lupus 3, in der hell leuchtende, heiße Sterne aus kollabierenden Gas- und Staubmassen entstehen. Dieses Bild entstand aus Einzelaufnahmen, die mit dem VLT Survey Telescope und dem MPG/ESO 2,2-Meter-Teleskop aufgenommen wurden, und ist das bisher detaillierteste Bild dieser Region.
Eine neue nationale Einrichtung hat am La-Silla-Observatorium der ESO erfolgreich ihre ersten Beobachtungen durchgeführt. Die ExTrA-Teleskope suchen und untersuchen erdgroße Planeten, die nahegelegene rote Zwergsterne umkreisen. Das neuartige Design von ExTrA ermöglicht eine deutlich verbesserte Empfindlichkeit im Vergleich zu früheren Suchprogrammen. Astronomen haben damit nun ein mächtiges neues Werkzeug zur Hand, das bei der Suche nach potentiell bewohnbaren fernen Welten hilft.
Weiterlesen: Erstes Licht für Planetenjäger ExTrA auf La Silla
Höhere Effizienz bei geringeren Kosten - das ist die Aufgabe des neuen Raketentriebwerks Vulcain 2.1, das im Jahr 2020 die neue europäische Trägerrakete Ariane 6 ins All befördern soll. Doch bevor solch ein Start erfolgreich durchgeführt werden kann, müssen zunächst Entwicklungstriebwerke unter Beweis stellen, dass es seiner enormen Schubkraft von 130 Tonnen, rund 3.000 Grad Celcius in seiner Brennkammer, hohen Drehzahlen seiner Turbopumpen und Drücken in seinen Treibstoffleitungen gewachsen ist. Am 22. Januar 2018 stellten die Ingenieure des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) das von der ArianeGroup entwickelte Triebwerk im Prüfstand P 5 in Lampoldshausen erstmals erfolgreich auf die Probe. "Nur mit kontinuierlichen Tests, bei denen wir uns Schritt für Schritt dem realen Einsatz im All nähern, kann das Triebwerk für die Hauptstufe auf seine Funktionsfähigkeit hin untersucht werden", erläutert Prof. Stefan Schlechtriem, Direktor des DLR-Instituts für Raumfahrtantriebe. Insgesamt zwölf Versuche sind für die erste Testkampagne beim DLR geplant.
Weiterlesen: Erste Zündung für Europas stärkstes Raketentriebwerk Vulcain 2.1
Auf der Internationalen Raumstation ISS wird aktuell das Wachstum von Bakterien untersucht, die in der Lage sind, Sauerstoff und essbare Biomasse zu produzieren. Entwickelt wurde das Experiment von Mikrobiologen des belgischen Studiencentrums für Kernenergie (SCK-CEN) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Weiterlesen: DLR unterstützt bei biologischem Weltraumexperiment
Astronomen unter der Leitung von Benjamin Giesers von der Georg-August-Universität Göttingen haben mit dem MUSE-Instrument der ESO am Very Large Telescope in Chile einen Stern in dem Sternhaufen NGC 3201 entdeckt, der sich sehr seltsam verhält. Es scheint ein unsichtbares Schwarzes Loch mit etwa der vierfachen Masse der Sonne zu umkreisen - das erste inaktive Schwarze Loch mit stellarer Masse, das in einem Kugelsternhaufen gefunden wurde, und gleichzeitig auch das erste, das durch den direkten Nachweis seiner Anziehungskraft gefunden wurde. Diese wichtige Entdeckung wirkt sich auf unser Verständnis der Entstehung dieser Sternhaufen, Schwarzer Löcher allgemein und dem Ursprung von Gravitationswellenereignissen aus.
"Jetzt mit der Entladung an der Schelfeiskante sind wir im Aufbau", sagt EDEN-ISS-Projektleiter Daniel Schubert. "Wir konnten es kaum erwarten, nachdem wir als vierköpfiges Aufbauteam bereits vor Weihnachten unsere Füße auf den antarktischen Kontinent gesetzt haben." In den nächsten Wochen errichtet das Team vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) das für extreme Umwelten konzipierte Gewächshaus nur 400 Meter von der deutschen Neumayer-Station III in der Antarktis.
Weiterlesen: Ankunft im ewigen Eis: EDEN-ISS-Gewächshaus erreicht die Antarktis
Die deutsche Firma SCHOTT in Mainz hat ersten sechs hexagonalen Segmente für den Hauptspiegel des Extremely Large Telescope (ELT) der ESO erfolgreich gegossen. Diese Segmente werden Teil des 39 Meter durchmessenden Hauptspiegels des ELT sein, der nach Fertigstellung insgesamt 798 Segmente umfassen wird. Das ELT wird das größte optische Teleskop der Welt sein, wenn es 2024 in Betrieb geht.
Weiterlesen: Erste ELT-Hauptspiegelsegmente erfolgreich gegossen
Sternbewegungen in einer Galaxie sind wie ein Geschichtsbuch, das dokumentiert, wie sich die Galaxie im Laufe der Zeit entwickelt hat. Jetzt hat eine Gruppe von Astronomen die erste repräsentative Bibliothek solcher Galaxien-Geschichtsbücher zusammengestellt. Die dafür ausgewerteten Daten zeigen die Vielfalt der Entwicklungsgeschichten der untersuchten 300 Galaxien. Damit können Astronomen, die Simulationen der kosmische Geschichte durchführen, ihre Simulationen nun mit einer großen Anzahl systematischer Beobachtungen vergleichen. Die Ergebnisse wurden am 1. Januar 2018 in der Zeitschrift Nature Astronomy veröffentlicht.
Weiterlesen: Sternbewegungen liefern Bibliothek von Galaxien-Geschichtsbüchern
Astronomen haben den ersten direkten Beobachtungsnachweis für einen Zusammenhang zwischen den zentralen Schwarzen Löchern und den Sternentstehungsraten von Galaxien gefunden. Dazu nutzten sie eine Durchmusterung, die für zahlreiche Galaxien die Massen der supermassereichen Schwarzen Löcher im Zentrum bestimmt hatte. Aus den Galaxienspektren konnten sie rekonstruieren, wann dort wie viele Sterne entstanden waren. Die Masse des Schwarzen Lochs und die Sternentstehungsrate waren miteinander verknüpft – ein seit längerem vermuteter Zusammenhang, demzufolge Schwarze Löcher die Sternentstehung um sich herum behindern können. Die Ergebnisse erschienen jetzt in der Fachzeitschrift Nature.
Weiterlesen: Schwarze Löcher beeinflussen die Sternentstehung