Geschrieben am 01.02.1998 in Kategorie: Sonstige Missionen
Vorstellung der Raumsonde "Lunar Prospector" und der Missionsziele
Nach 25 Jahren ist es nun wieder soweit. Die amerikanische Weltraumagentur NASA greift wieder nach dem Mond. Nach einigen Planungen ist mit der Sonde "Lunar Prospector" eine Mission entstanden, die mit dem vergleichsweise niedrigen Kostenaufwand von ca. 63 Millionen Dollar mindestens ein Jahr unterhalten werden soll.
"Lunar Prospector" ist eine 1,4 x 1,2 Meter große, zylinderförmige Sonde. Sie soll bei ihrer Reise von einer Mondumlaufbahn viele Fragen über den Mond beantworten. Wie schon die europäische "Giotto"-Mission, die 1986 zum Halleyschen Kometen flog, hält "Lunar Prospector" seine Lage wie ein Kreisel durch Rotation stabil.
Beim Start am 06.01.1998 vom Kennedy Space Center wog die Sonde vollbetankt 295 kg. Wenn Sie ihren eigenen Treibstoff verbraucht haben wird, wird sie nur noch 127 kg wiegen.
Eine der Hauptaufgaben der Mission ist es, herauszufinden, ob es auf dem Mond in einigen Kratern der Polarregion Wassereis gibt. Für diese Vermutung gibt es Hinweise bereits aus den frühen 70er Jahren, die von der 1994er "Clementine"-Mission untermauert wurden. Wassereis könnte sehr wichtig für zukünftige Pläne mit dem Mond sein, wie zum Beispiel für eine bewohnte Mondbasis. Auch weitere Ressourcen des Mondes sowie sein Ursprung und seine Struktur sollen erforscht werden.
Die erste Mission wird etwa 1 Jahr dauern. Für sie ist ein Orbit mit 100 Kilometern über der Mondoberfläche vorgesehen. Nach dieser Hauptmission ist eine erweiterte 2-Jahres-Mission geplant, für die der Orbit von 100 Kilometern Höhe zunächst auf 50 und später auf 10 Kilometer abgesenkt werden soll, um den Messgeräten eine höhere Auflösung zu ermöglichen.
Am 13. Januar 1998 wurde nach einer Flugzeit von etwa 110 Stunden mit einer dritten Zündung der Mondorbit erreicht. Für einen Umlauf des Mondes benötigt die Sonde nun ca. 2 Stunden.
Allerdings zieht die Anziehungskraft des Mondes die Sonde langsam Richtung Oberfläche, so dass der Orbit verändert wird. Würde man nichts dagegen unternehmen, würde "Lunar Prospector" langsam abstürzen. Um dieses zu vermeiden, werden Steuerungsdüsen der Sonde in regelmäßigen Abständen gezündet. Auf diese Weise wird der Orbit stabil gehalten, aber natürlich nur für begrenzte Zeit, solange Treibstoff vorhanden ist.
Auf Distanz
Podcast von Lars Naber, der sich mit Astronomie und Raumfahrt beschäftigt.
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