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Supernova SN 2017eaw: die zweite Nacht

Geschrieben am 29.05.2017 in Kategorie: Amateurastronomie

Nach der ersten Nacht, in der ich die Supernova SN 2017eaw fotografieren konnte, brannte ich auf einen weiteren Versuch. Ich war sicher, dass sich das noch besser hinbekommen ließe.

Dieses Mal gab ich mir richtig Mühe, schon vor der eigentlichen Beobachtung das Stativ sehr sauber auszurichten und benutzte auch die Ausrichtungsfunktion der Montierung. Die Dinge, die ich in der Zwischenzeit gelernt hatte, kamen mir dabei schon sehr zugute.

Als es dann einigermaßen dunkel geworden war, begann ich wieder mit der Suche nach der Supernova SN 2017 eaw. Ich fragte mich, ob ich sie auch mit den Augen und nicht nur fotografisch wahrnehmen könnte.

Obwohl ich in der Nacht zuvor schon lange beobachtet hatte, dauerte die Suche auch dieses Mal nochmal überraschend lange. Aber schließlich war ich sicher, in der richtigen Gegend zu sein. Bei indirektem Sehen meinte ich etwas in der Gegend wahrzunehmen, in der sich die Supernova befinden sollte. Sicher bin ich da allerdings nicht.

Ich setzte die Kamera auf, fokussierte und begann dann eine Serie von Fotos mit zwei Minuten Belichtungszeit. Diese Bilder sind quasi durchweg nicht gut geworden. Ich vermute, dass entweder eines oder mehrere Stativbeine nach der Ausrichtung noch etwas in den Boden eingesunken sind oder wieder etwas heraus kamen.

Aber zwischenzeitlich war mir noch der Frage in den Sinn gekommen, wie denn wohl die Supernova und NGC 6946 in meinem Refraktor aussehen würden. Ich "parkte" das Teleskop und tauschte den Tubus aus. Danach richtete ich nochmal komplett neu aus und suchte wieder die Zielgegend auf. Dieses Mal ging es ziemlich schnell.

Die Vergrößerung war sehr gering, aber zu meiner großen Überraschung war ich mir erstmals sicher, NGC 6946 ganz schwach visuell wahrzunehmen. Die Supernova hätte ich vielleicht bei einer stärkeren Vergrößerung gesehen, aber das probierte ich nun nicht. Stattdessen wollte ich auch mit diesem Tubus erstmals fotografieren.

Leider habe ich für dieses Teleskop noch keine Bachtinow-Maske, so dauerte dann das Fokussieren eine ganze Weile. Aber schließlich war ich zufrieden und startete eine kleine Serie von Aufnahmen. Diese Aufnahmen lieferten ziemlich punktförmige Sterne, das neue Ausrichten hatte also etwas gebracht.

Ich beeilte mich, denn tief im Nord-Osten kündigte sich schon wieder der neue Tag an. Schnell verschwand das bisschen Milchstraße, das ich erahnen konnte, dann baute ich alles wieder ab. Im Haus erzeugte ich aus den sechs besten Aufnahmen dann die Bilder, die diesem Artikel anhängen. Damit bin ich insgesamt schon recht zufrieden, auch wenn das sicherlich viel besser geht und es weiterhin viel zu lernen gibt.

Gelernt habe ich aus dieser Nacht auf jeden Fall, dass ich nächstes Mal unter die Stativbeine Gehwegplatten unterlegen werde, damit das Stativ völlig stabil steht und nicht seine Ausrichtung verändert. Das war viel verlorene Zeit in dieser Nacht.

Quelle

Auf Distanz
Podcast von Lars Naber, der sich mit Astronomie und Raumfahrt beschäftigt.

Webseite: http://aufdistanz.de
Webseite: http://extras.aufdistanz.de

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© Lars Naber, Auf Distanz
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© Lars Naber, Auf Distanz