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First Light für SPECULOOS
Vier Teleskope, die sich der Suche nach bewohnbaren Planeten um benachbarte ultrakühle Sterne widmen, starten erfolgreich am Paranal-Observatorium der ESO.

Geschrieben am 05.12.2018 in Kategorie: Astronomie

Das Projekt SPECULOOS hat seine ersten Beobachtungen am Paranal-Observatorium der Europäischen Südsternwarte in Nordchile durchgeführt. SPECULOOS wird sich auf die Detektion von erdgroßen Planeten konzentrieren, die sich um benachbarte ultrakühle Sterne und Braune Zwerge drehen.

Die SPECULOOS-Südsternwarte (SSO) wurde erfolgreich am Paranal-Observatorium installiert und hat die ersten Test- und Kalibrierungsaufnahmen gemacht – ein Vorgang, der als First Light bezeichnet wird. Nach Abschluss dieser Phase der Inbetriebnahme wird diese neue Familie von Planetensuchern den wissenschaftlichen Betrieb aufnehmen, der im Januar 2019 beginnt.

Das SSO ist das Herzstück eines neuen Exoplaneten-Jagdprojekts namens „Search for habitable Planets EClipsing ULtra-cOOl Stars (SPECULOOS)“ und besteht aus vier Teleskopen, die mit 1-Meter-Hauptspiegeln ausgestattet sind. Die Teleskope – benannt nach den vier galileischen Monden des Jupiter: Io, Europa, Ganymed und Callisto – genießen makellose Beobachtungsbedingungen auf dem Paranalgelände, das auch das Flaggschiff, das Very Large Telescope (VLT) der ESO beherbergt. Der Paranal bietet einen nahezu perfekten Standort für die Astronomie, mit dunklem Himmel und einem stabilen, trockenen Klima.

Diese Teleskope haben eine gewaltige Aufgabe – SPECULOOS will nach potentiell bewohnbaren Planeten in Erdgröße suchen, die ultrakühle Sterne oder Braune Zwerge umkreisen, deren Planetensysteme noch weitgehend unerforscht sind. Bislang wurden nur wenige Exoplaneten gefunden, die solche Sterne umkreisen, und noch weniger liegen innerhalb der habitablen Zone ihres Muttersterns. Auch wenn diese leuchtschwachen Sterne schwer zu beobachten sind, so gibt es sie doch im Überfluss – sie machen etwa 15% der Sterne im nahen Universum aus. SPECULOOS wurde entwickelt, um 1000 solcher Sterne auf der Suche nach erdgroßen bewohnbaren Planeten zu erforschen, darunter die nächstgelegenen, hellsten und kleinsten dieser Art von Sternen.

SPECULOOS ermöglicht es uns, erdähnliche Planeten zu entdecken, die regelmäßig einige unserer kleinsten und kühlsten Nachbarsterne bedecken“, erklärte Michaël Gillon von der Universität Lüttich und Forschungsleiter des Projekts SPECULOOS. „Das ist eine einzigartige Gelegenheit, die Geheimnisse dieser nahen Welten zu ergründen.

SPECULOOS wird mit Hilfe der Transitmethode nach Exoplaneten suchen. Sein Vorbild ist auch sein Prototyp, das Teleskop TRAPPIST-Süd am La Silla-Observatorium der ESO. Dieses Teleskop ist seit 2011 in Betrieb und hat das berühmte Planetensystem TRAPPIST-1 entdeckt. Wenn ein Planet vor seinem Stern vorbeizieht, blockiert er einen Teil des Sternenlichts – im Grunde genommen verursacht er eine kleine partielle Sonnenfinsternis – was zu einer geringen aber erkennbaren Abdunklung des Sterns führt. Exoplaneten von kleineren Sternen blockieren während eines Vorbeizugs einen größeren Anteil des Sternlichts, so dass diese periodischen Finsternisse viel leichter zu erkennen sind als die von größeren Sternen.

Bisher hatte nur ein kleiner Bruchteil der mit dieser Methode nachgewiesenen Exoplaneten Erdgröße oder weniger. Durch die geringen Durchmesser der untersuchten Sterne im SPECULOOS-Programm in Kombination mit der hohen Empfindlichkeit der Teleskope können jedoch Exoplaneten von der Größe der Erde innerhalb der habitablen Zone dieser Sterne nachgewiesen werden. Diese Planeten eignen sich besonders gut für Folgebeobachtungen mit großen boden- oder weltraumgestützten Teleskopen.

Die Teleskope sind mit Kameras ausgestattet, die im nahen Infrarot hochempfindlich sind“, erklärt Laetitia Delrez vom Cavendish Laboratory, Cambridge, einer Co-Verantwortlichen im SPECULOOS-Team. „Diese Strahlung liegt ein wenig jenseits dessen, was das menschliche Auge erkennen kann. Die leuchtschwachen Sterne, die SPECULOOS anvisieren wird, strahlen primär in diesem Bereich.

Die Teleskope und ihre farbenfrohen Montierungen wurden von der deutschen Firma ASTELCO gebaut und sind durch Kuppeln des italienischen Herstellers Gambato geschützt. Das Projekt wird von den beiden TRAPPIST 60-cm-Teleskopen unterstützt, eines am ESO-Observatorium La Silla und das andere in Marokko. Das Projekt wird zu absehbarer Zeit auch die Sternwarten SPECULOOS-Nord und SAINT-Ex umfassen, die sich derzeit auf Teneriffa, Spanien, bzw. in San Pedro Mártir, Mexiko, im Bau befinden.

Es besteht auch Potenzial für eine spannende zukünftige Zusammenarbeit mit dem Extremely Large Telescope (ELT), dem zukünftigen Flaggschiffteleskop der ESO, das derzeit auf dem Cerro Armazones gebaut wird. Das ELT wird in der Lage sein, die von SPECULOOS entdeckten Planeten in noch nie dagewesener Detailgenauigkeit zu beobachten - vielleicht sogar ihre Atmosphäre zu analysieren.

Diese neuen Teleskope werden es uns ermöglichen, die nahegelegenen erdähnlichen Welten im Universum genauer zu erforschen, als wir es uns noch vor zehn Jahren hätten vorstellen können“, schloss Gillon. „Das sind ungeheuer aufregende Zeiten für die Exoplanetenforschung.

Quelle

ESO - Europäische Südsternwarte
Die "Europäische Organisation für astronomische Forschung in der südlichen Hemisphäre" oder auch kurz "Europäische Südsternwarte" ist ein Forschungsinstitut mit verschiedenen Observatorien.

Webseite: https://www.eso.org

SPECULOOS schaut in die Nacht
Die Teleskope des SPECULOOS Southern Observatory blicken in den atemberaubenden Nachthimmel über der Atacama-Wüste, Chile.
© ESO / P. Horálek
First Light für das Teleskop „Europa“ am SPECULOOS Southern Observatory
Das SSO befindet sich am Paranal-Observatorium der ESO in der riesigen Atacama-Wüste, Chile, und setzt sich aus vier 1-Meter-Teleskopen zur Planetensuche zusammen. Diese Teleskope sind nach den galileischen Monden des Jupiter benannt und liegen in der Nähe des Very Large Telescope und des VISTA der ESO. SPECULOOS wird sich auf die Detektion von erdgroßen Planeten konzentrieren, die um die nahegelegenen ultrakühlen Sterne und Braunen Zwerge kreisen.
© SPECULOOS Team / E. Jehin / ESO
SPECULOOS blickt hinauf
Die vier Teleskope des SPECULOOS Southern Observatory auf dem Cerro Paranal, Chile, bereiten sich auf die Suche nach potentiell bewohnbaren Planeten in Erdgröße um ultrakühle Sterne oder Braune Zwerge vor.
© tau-tec GmbH
SPECULOOS und das VLT
Bei strahlendem Nachthimmel sieht man zwei Teleskope des SPECULOOS Southern Observatory auf dem Cerro Paranal, Chile. Dahinter verbirgt sich das Very Large Telescope (VLT) der ESO mit seinen Laserleitsternen, die in die Nacht hineinreichen.
© ESO
SPECULOOS auf dem Paranal
Das SPECULOOS Southern Observatory befindet sich auf dem Cerro Paranal, Chile, überwacht vom einsatzbereiten Very Large Telescope (VLT) der ESO.
© G. Lambert / ESO
Über SPECULOOS bricht die Nacht herein
Die Abenddämmerung zieht über das SPECULOOS Southern Observatory am Cerro Paranal, Chile, herein.
© G. Lambert / ESO
Sonnenuntergang über SPECULOOS
Die Atacama-Wüste, die mit dem goldenen Licht der untergehenden Sonne beleuchtet wird, beherbergt das SPECULOOS Southern Observatory.
© ESO / P. Horálek
First Light für das Teleskop „Europa“ am SPECULOOS Southern Observatory
Dieses erste Bild des Europa-Teleskops am SPECULOOS Southern Observatory (SSO) zeigt M83, die südliche Feuerradgalaxie. M83 ist eine fotogene und oft fotografierte Galaxie – dieses Objekt diente auch als First Light des Prototypen von SPECULOOS, TRAPPIST-Süd am La Silla-Observatorium der ESO.

Das SSO ist am Paranal-Observatorium der ESO in der riesigen Atacama-Wüste, Chile, aufgestellt und besteht aus vier 1-Meter-Teleskopen, die zur Planetensuche eingesetzt werden. Die Teleskope sind nach den galileischen Monden des Jupiter benannt und liegen in der Nähe des Very Large Telescope und des VISTA der ESO. SPECULOOS wird sich auf die Detektion von erdgroßen Planeten konzentrieren, die um die nahegelegenen ultrakühlen Sterne und Braunen Zwerge kreisen.
© SPECULOOS Team / E. Jehin / ESO
First Light für das Teleskop „Callisto“ am SPECULOOS Southern Observatory
Dieses erste Bild des Callisto-Teleskops am SPECULOOS Southern Observatory (SSO) zeigt den berühmten Pferdekopfnebel. Für ein gerade in Betrieb genommenes Teleskop ist das First Light eine enorm aufregende Zeit. Meistens werden bekannte astronomische Objekte wie diese eingefangen, um die Inbetriebnahme eines neuen Teleskops zu feiern.

Das SSO ist am Paranal-Observatorium der ESO in der riesigen Atacama-Wüste, Chile, aufgestellt und besteht aus vier 1-Meter-Teleskopen, die zur Planetensuche eingesetzt werden. Die Teleskope sind nach den galileischen Monden des Jupiter benannt und liegen in der Nähe des Very Large Telescope und des VISTA der ESO. SPECULOOS wird sich auf die Detektion von erdgroßen Planeten konzentrieren, die um die nahegelegenen ultrakühlen Sterne und Braunen Zwerge kreisen.
© SPECULOOS Team / E. Jehin / ESO
First Light für SPECULOOS
Das SPECULOOS Southern Observatory hat seine ersten Beobachtungen vor Ort am Paranal-Observatorium der Europäischen Südsternwarte in Nordchile durchgeführt. SPECULOOS wird sich auf die Detektion von erdgroßen Planeten konzentrieren, die um die nahegelegenen ultrakühlen Sterne und Braunen Zwerge kreisen.
© tau-tec GmbH / Michael Ruder / ESO
First Light für SPECULOOS
Das SPECULOOS Southern Observatory hat seine ersten Beobachtungen vor Ort am Paranal-Observatorium der Europäischen Südsternwarte in Nordchile durchgeführt. SPECULOOS wird sich auf die Detektion von erdgroßen Planeten konzentrieren, die um die nahegelegenen ultrakühlen Sterne und Braunen Zwerge kreisen.
© ESO
First Light für SPECULOOS
Das SPECULOOS Southern Observatory hat seine ersten Beobachtungen vor Ort am Paranal-Observatorium der Europäischen Südsternwarte in Nordchile durchgeführt. SPECULOOS wird sich auf die Detektion von erdgroßen Planeten konzentrieren, die um die nahegelegenen ultrakühlen Sterne und Braunen Zwerge kreisen.
© Peter Aniol / ESO
First Light für SPECULOOS
Das SPECULOOS Southern Observatory hat seine ersten Beobachtungen vor Ort am Paranal-Observatorium der Europäischen Südsternwarte in Nordchile durchgeführt. SPECULOOS wird sich auf die Detektion von erdgroßen Planeten konzentrieren, die um die nahegelegenen ultrakühlen Sterne und Braunen Zwerge kreisen.
© ESO