Geschrieben am 12.11.2011 in Kategorie: Sonstige Missionen
Bei der Vorbereitung des Kleinträgers Vega auf seinen Einsatz wurden in jüngster Zeit mit a) dem Beschluss, die Kampagne für den Jungfernflug in die Wege zu leiten, b) der Bestellung von vier neuen Trägern durch die ESA und Arianespace und c) der Inangriffnahme der Studien für den Start der LISA-Pathfinder-Sonde mit der Vega entscheidende Schritte getan.
Am 13. und 14. Oktober fand im italienischen Frascati die Flugbereitschaftsüberprüfung (FRR) statt, auf deren Grundlage der Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) beschlossen hat, die Startkampagne für den Qualifikationsflug der Vega einzuleiten, zu der die Betriebsteams von Arianespace Unterstützung leisten. Die einzelnen Stufen des Trägers für den Qualifikationsflug sind am 24. Oktober in Kourou angekommen, und die Kampagne begann am 7. November mit der Überführung der ersten Stufe zum Startplatz. Der Erststart ist für Ende Januar 2012 vorgesehen.
Die ESA, Arianespace und der Vega-Hauptauftragnehmer ELV haben im September einen Vertrag über die Fertigung von vier neuen operationellen Vega-Trägern unterzeichnet. Dieser Vertrag ergänzt den im vergangenen Jahr im Rahmen des VERTA-Vertrags unterzeichneten Vertrag über den Erwerb eines ersten Trägers, womit die fünf Starts nach dem Qualfikationsflug gesichert sind.
Ende September wurden die Untersuchungen im Hinblick auf den Start des ESA-Wissenschaftssatelliten LISA Pathfinder mit einer Vega aus dem VERTA-Los eingeleitet. Der Start ist zwischen Oktober 2013 und September 2014 geplant.
Die Vega ist Europas neue kleine Trägerrakete. Ihre Leistung wird die des Schwerlastträgers Ariane 5 und der mittelgroßen Sojus ergänzen. Sie wurde für eine ganze Reihe von Missionen und Nutzlastkonfigurationen entworfen, so dass zahlreiche Marktchancen genutzt werden können. Die Konfigurationen reichen von einem einzigen Satelliten bis hin zu einem Haupt- und sechs Mikrosatelliten.
Je nach Art und Höhe der vom Kunden gewünschten Umlaufbahn kann die Vega Nutzlasten mit einer Masse zwischen 300 kg und 2.500 kg ins All bringen. Als Eckwert gilt die Beförderung einer Masse von 1.500 kg in eine polare Umlaufbahn in 700 km Höhe.
Die Vega wurde im Rahmen eines von Italien, Frankreich, Spanien, Belgien, den Niederlanden, der Schweiz und Schweden finanzierten ESA-Programms entwickelt.
Industrieller Hauptauftragnehmer ist die ELV SpA, die zu 70 % der Avio SpA und zu 30 % der italienischen Raumfahrtagentur ASI gehört. ELV ist für die Entwicklung und Fertigung des Trägers und für seine Auslieferung und Integration am Startkomplex zuständig.
Als künftiger Vega-Startdienstbetreiber ist Arianespace für den Startbetrieb verantwortlich.
ESA - Europäische Raumfahrtorganisation
Die ESA (European Space Agency) ist die europäische Raumfahrtorganisation.Sie bündelt Finanzmittel und Know-How der 21 Mitgliedsstaaten, um Projekte umzusetzen, die für einzelne Staaten nicht realisierbar wären.
Webseite: http://www.esa.de
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