Geschrieben am 16.05.2011 in Kategorie: Missionen der bemannten Raumfahrt
Am 16. Mai 2011 ist um 14:56 Uhr MESZ das Space Shuttle Endeavour zur vorletzten Shuttle-Mission (STS-134) vom Launch-Pad 39 A des Kennedy Space Center (Florida) zur Internationalen Raumstation (ISS) gestartet.
An Bord sind Kommandant Mark Kelly, Pilot Gregory H. Johnson sowie die Missionsspezialisten Michael Fincke, Greg Chamitoff, Andrew Feustel und der italienische ESA-Astronaut Roberto Vittori.
Die Endeavour transportiert das Alpha-Magnet-Spektrometer (AMS) und die externe Trägerplattform "EXPRESS Logistic Carrier 3" zur ISS. Das AMS ist mit mehreren Teilchendetektoren ausgestattet, die die kosmische Höhenstrahlung untersuchen. Aufgabe des magnetischen Spektrometers ist, fundamentale Fragen über die Materie, den Ursprung und die Struktur des Universums zu erforschen. Das Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) fördert die maßgebliche Beteiligung deutscher Wissenschaftler an AMS mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie in Höhe von 10 Millionen Euro.
In Deutschland sind das Physikalische Institut der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen und das Institut für Experimentelle Kernphysik der Universität Karlsruhe bei AMS unter anderem für den Übergangsstrahlungsdetektor, Komponenten des Spurendetektors und eine seitliche Teilchenabschirmung verantwortlich.
Die Mitarbeiter des Deutschen Raumfahrt-Kontrollzentrums (GSOC) beim DLR in Oberpfaffenhofen werden während der Mission eng mit der Shuttle- und der ISS-Crew zusammenarbeiten: Sie unterstützen die Crew bei Arbeiten am europäischen Columbus-Modul der ISS - wie beispielsweise beim Tausch einer Experimentier-Festplatte. Vorab hatten die GSOC-Ingenieure zusammen mit den ISS-Astronauten bereits Teile aus einem ESA-Rack ausgebaut. Diese werden zu Reparaturzwecken mit der Endeavour wieder zur Erde zurückgebracht.
An Bord der Endeauvour befindet sich zudem ein Probenbehälter mit Sporen des Mikroorganismus "Bacillus subtilis MW01" aus dem DLR-Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin in Köln. Es handelt sich hierbei um einen Abkömmling des weltraumerprobten Bakteriums Bacillus subtilis, den wir für das Weltraumexperiment ADAPT und die Mission Phobos Grunt zum Mars-Mond Phobos gezüchtet haben. Phobos Grunt soll 2011 starten. Nun fliegen rund 100 Millionen dieser winzig kleinen und sehr resistenten Lebewesen auf der Endeauvour mit, um sie kurzzeitig den Bedingungen des niedrigen Erdorbits auszusetzen. Die Proben bleiben allerdings an Bord des Raumschiffes und werden nicht von der ISS aufgenommen
, berichtet DLR-Wissenschaftler Marko Waßmann, der den Bacillus gezüchtet hat.
Die geplante Flugdauer der Mission STS-134 umfasst 16 Tage und endet mit der Rückkehr der Endeavour am 1. Juni 2011. Es ist damit der 36. Shuttle-Flug zur ISS insgesamt, der 235. Shuttle-Flug, der 25. Einsatz des Raumschiffs Endeavour und der vorletzte Flug im Rahmen des Space-Shuttle-Programms der US-amerikanischen Weltraumbehörde NASA. Vorgesehen sind vier Außenbordeinsätze - die letzten geplanten in der auslaufenden Space-Shuttle-Ära. Die Missionsspezialisten Michael Fincke, Greg Chamitoff und Andrew Feustel werden jeweils in Zweier-Teams bei Außenbordarbeiten am 20., 22., 24. und 26. Mai Instandhaltungsarbeiten ausführen sowie neue Experimente installieren.
Der letzte durch den US-Kongress genehmigte Space-Shuttle-Start ist die Mission STS-135, vorgesehen für den 28. Juni 2011 mit dem NASA-Shuttle Atlantis.
DLR - Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.
Das DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.) ist die deutsche Raumfahrtagentur. Es wurde 1969 durch den Zusammenschluss mehrerer Einrichtungen gegründet.
Webseite: http://www.dlr.de
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