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Letzter Space-Shuttle-Flug zur ISS für einen ESA-Astronauten

Geschrieben am 01.05.2011 in Kategorie: Missionen der bemannten Raumfahrt

Der ESA-Astronaut Roberto Vittori wird gemeinsam mit fünf anderen Astronauten an Bord des Space Shuttles Endeavour (STS-134) zur ISS aufbrechen.

Mit an Bord ist ein bahnbrechendes wissenschaftliches Instrument zum Aufspüren der nur schwer fassbaren Antimaterie und der so genannten "dunklen Materie" im Universum.

Der Countdown für den Start dieses nunmehr vorletzten Flugs eines NASA-Raumtransporters wird nicht vor dem 3. Mai 2011 stattfinden. Das Andocken an der ISS ist zwei Tage später, geplant. Die Mission dauert insgesamt 14 Tage.

Roberto Vittori wird als letzter Europäer mit dem Space Shuttle und gleichzeitig als erster ESA-Astronaut zum dritten Mal zur ISS fliegen. Trotzdem ist dies sein erster Space-Shuttle-Flug, da er bei seinen beiden früheren Missionen 2002 und 2005 mit einer russischen Sojus-Kapsel unterwegs war.

An Bord der ISS wird er mit seinem italienischen Landsmann Paolo Nespoli zusammenkommen, der bereits seit dem 17. Dezember auf dem internationalen Außenposten tätig ist.

Mit an Bord: Alphamagnetspektrometer AMS-02

Auf dem letzten Flug vor ihrer Einmottung wird die Raumfähre Endeavour ein hochkomplexes europäisches Instrument zur Erforschung der Grundlagenphysik mitführen: das Alphamagnetspektrometer AMS-2. Mit diesem auf der Hauptgitterstruktur der ISS anzubringenden Instrument soll wissenschaftliches Neuland betreten werden, indem die noch kaum erforschte hochenergetische kosmische Strahlung erfasst und auf Hinweise auf Antimaterie und die geheimnisvolle dunkle Materie hin untersucht wird.

Antimaterie dürfte ursprünglich parallel zur eigentlichen Materie entstanden sein, im Universum in seiner heutigen Form scheint sie jedoch nicht mehr zu existieren. Die dunkle Materie wiederum macht schätzungsweise 90 % der Masse unseres Weltalls aus, sie konnte allerdings bisher nicht durch direkte Messungen aufgespürt werden. Die "dark matter" stand auch Pate beim Kürzel für den Namen von Vittoris Mission "DAMA".

Die Messungen des AMS-02 könnten für unsere Kenntnisse von Ursprung, Zusammensetzung und Entwicklung des Universums von herausragender Bedeutung sein.

Mit Flug STS-134 geht nicht zuletzt die Teilnahme der ESA an den Space-Shuttle-Missionen zu Ende - eine Zusammenarbeit, die bereits im November 1981 mit dem zweiten Start der Raumfähre Columbia bzw. dem ersten Einsatz des europäischen Labors Spacelab begann. Innerhalb von drei Jahrzehnten sind Astronauten der ESA an 26 Raumflügen beteiligt gewesen. Bis zum letzten Space-Shuttle-Flug im kommenden Juni (STS-135) wird Europa insgesamt unter Einbeziehung von Nutzlasten, Geräten und Experimenten auf 86 Shuttle-Missionen zurückblicken können.

Diese 1973 mit der Spacelab-Vereinbarung eingeleitete, enge und historisch bedeutende Partnerschaft mit der NASA wird dank der ISS und kommender internationaler bemannter Raumflugvorhaben auch künftig fortbestehen.

Der letzte Flug eines ESA-Astronauten an Bord des Space-Shuttle bedeutet jedoch keineswegs das Ende der Präsenz der ESA an Bord der ISS, die bis mindestens 2020 anhalten wird. Zurzeit bereiten sich zwei ESA-Astronauten auf ihren sechsmonatigen Einsatz auf der Raumstation vor: André Kuipers startet im November dieses Jahres, Luca Parmitano im Dezember 2013, beide an Bord einer Sojus.

Übertragung des Starts

Über diese vorletzte Space-Shuttle-Mission wird auf ESA TV ausführlich Bericht erstattet. Außerdem werden auf dem FTP-Server von ESA TV und über den satellitengestützten Informationsdienst Europe by Satellite (EbS) mehrere Beiträge zum Abruf bereitgestellt.

Auf ESA TV werden vor dem Start Aufnahmen von NASA TV vom Kennedy Space Center live über Satellit für Sendeanstalten in Europa übertragen, darüber hinaus können neueste Aufnahmen der Raumfähre auf ihrer Startanlage und vor Ort aufgezeichnete Interviews abgerufen werden. ESA TV wird ferner während der gesamten Mission die von NASA TV aufgenommenen Höhepunkte des Tages ausstrahlen.

Weitere ständig aktualisierte Einzelheiten sind über die Webseite von ESA TV (http://television.esa.int/) erhältlich.

Quelle

ESA - Europäische Raumfahrtorganisation
Die ESA (European Space Agency) ist die europäische Raumfahrtorganisation.Sie bündelt Finanzmittel und Know-How der 21 Mitgliedsstaaten, um Projekte umzusetzen, die für einzelne Staaten nicht realisierbar wären.

Webseite: http://www.esa.de

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© NASA
Roberto Vittori
ESA-Astronaut Roberto Vittori
© NASA