Geschrieben am 27.09.2007, 00:00:50 in Kategorie: Mission "Dawn"
Am 27.09.2007 startete die Mission Dawn der NASA von Cape Canaveral. Für die Wissenschaftler am Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin-Adlershof und vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau hatte das lange Warten ein Ende: Um 13:34 MESZ (7:34 Uhr Ortszeit) hob heute vom Cape Canaveral eine Delta II-Rakete mit der Raumsonde Dawn ab.
Das Ziel werden die Asteroiden Vesta und Ceres sein. An Bord von Dawn befinden sich zwei Kamerasysteme, die gemeinsam vom DLR und dem Max-Planck-Institut entwickelt und gebaut wurden und während der Missionsphase von 2011 bis 2015 betrieben werden. Dawn ist die erste Mission, die nach Verlassen des Schwerefeldes der Erde an zwei unterschiedlichen Körpern unseres Sonnensystems in eine Umlaufbahn einschwenken wird.
Dawn ist eine Raumsonde aus dem Discovery-Programm der NASA, das der Wissenschaft die Möglichkeit gibt, mit relativ preisgünstigen und innovativen Missionen die Rätsel unseres Sonnensystems zu lösen. Als neunte von zehn Discovery-Missionen ist Dawn die erste NASA-Mission, auf der keine amerikanische Kamera Fotos von seinen Zielobjekten machen wird.
Das so genannte "Startfenster" für Dawn öffnete sich bereits am Mittwoch, doch wurde aus Sicherheitsgründen die Befüllung der Treibstofftanks der dreistufigen Trägerrakete wegen schlechten Wetters an der Küste Floridas unterbrochen und erst am Montagabend abgeschlossen. Hätte das Wetter der NASA auch am Donnerstag einen Strich durch die Rechnung gemacht, dann wären bis zum 15. Oktober jeden Tag am frühen Morgen (Ortszeit) für jeweils etwa 30 bis 45 Minuten weitere günstige Startgelegenheiten gewesen.
Eine Stunde nach dem Start wird Dawn aus seiner Verankerung auf der "Star 48"-Oberstufe gelöst und wenige Minuten später erstmals das Ionentriebwerk der Raumsonde gezündet. Auf einer zunächst 2,8 Milliarden Kilometer langen Reise wird die Sonde zum Asteroiden Vesta fliegen, dem drittgrößten Kleinplaneten im Asteroidengürtel zwischen den Planeten Mars und Jupiter. Nach neun Monaten im Vesta-Orbit wird Dawn weiter zu Ceres fliegen, dem mit etwa 1.000 Kilometer Durchmesser größten Asteroiden, und auch dort in eine Umlaufbahn einschwenken.
Von der Erforschung dieser beiden noch sehr ursprünglichen Körper erhoffen sich die Wissenschaftler Erkenntnisse über die Frühzeit des 4,6 Milliarden Jahre alten Sonnensystems.
Der Gesamtaufwand für Dawn beträgt inklusive Start und Betriebskosten etwa 320 Millionen Euro; der deutsche Beitrag beläuft sich auf drei Prozent. Für die Dawn-Kamera wurden Mittel der Max-Planck-Gesellschaft sowie Gelder aus dem nationalen Raumfahrtprogramm der Bundesregierung durch die DLR-Raumfahrt-Agentur und Mittel aus der DLR-Grundfinanzierung für Forschung und Entwicklung aufgewendet.
DLR - Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.
Das DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.) ist die deutsche Raumfahrtagentur. Es wurde 1969 durch den Zusammenschluss mehrerer Einrichtungen gegründet.
Webseite: http://www.dlr.de