Geschrieben am 13.11.2010 in Kategorie: Galileo (Navigationssystem)
am 12. November 2010 hat die DLR Gesellschaft für Raumfahrtanwendungen (GfR) von der Spaceopal GmbH in München den Auftrag für den Betrieb des Galileo-Kontrollzentrums Oberpfaffenhofen erhalten.
Das europäische Projekt Galileo gewinnt weiter an Fahrt - am 12. November 2010 hat die DLR Gesellschaft für Raumfahrtanwendungen (GfR) von der Spaceopal GmbH in München den Auftrag für den Betrieb des Galileo-Kontrollzentrums Oberpfaffenhofen erhalten. Zuvor hatte das deutsch-italienische Gemeinschaftsunternehmen Spaceopal mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA in Brüssel einen Vertrag über die Vorbereitungen und den Gesamtbetrieb von 18 Galileo-Satelliten geschlossen. Aus diesem Arbeitspaket ergeht nun ein Teilauftrag an die DLR GfR, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des Deutschen Zentrums für Luft-und Raumfahrt (DLR). Das Vertragsvolumen beträgt rund 60 Millionen Euro.
Die besonderen Aufgaben der DLR GfR liegen im sicheren und zuverlässigen Betrieb der 18 Galileo-Satelliten, die ab August 2011 nacheinander in die Umlaufbahn gebracht werden. Das einwandfreie Funktionieren der Satelliten ist Grundvoraussetzung für eine optimale Satellitennavigation. Zu den Aufgaben zählen die Synchronisierung der Atomuhren an Bord der Satelliten, die hochgenaue Bahnbestimmung der Satelliten und die Erzeugung der Navigationsnachricht. Ergänzend wird die Überwachung des Navigationsdienstes aus dem zweiten Galileo-Kontrollzentrum in Italien erbracht. Ab 2014 können dann erste Navigationsdienste zur Verfügung gestellt werden. Die DLR GfR sieht sich als wichtigen Baustein im Gesamtgefüge des Galileo-Betriebs. Wir wollen mit unserem Beitrag der europäischen Satellitennavigation zum Erfolg verhelfen
, erklärte DLR GfR-Geschäftsführer Walter Päffgen bei der Vertragsunterzeichnung in München.
Die DLR GfR kann als Tochterunternehmen des DLR auf 40 Jahre Erfahrung des Mutterstandortes Oberpfaffenhofen im Raumflugbetrieb aufbauen. Seit der Planung des Galileo-Kontrollzentrums 2006 hat sich die Einrichtung auf das einmalige Satellitennavigationssystem Galileo spezialisiert. Diese Expertise kann die DLR GfR ab sofort umsetzen und im Laufe des Betriebs erweitern. In Hinblick auf den Standort ergänzt Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil: Das ist ein Meilenstein für die bayerische Luft- und Raumfahrtpolitik. Der Freistaat hat von Anfang an auf das Projekt Galileo gesetzt und den Bau des Kontrollzentrums in Oberpfaffenhofen mit zehn Millionen Euro unterstützt.
Weltweit entsteht ein Netzwerk von bis zu 30 Antennenstationen für die Kommunikation mit den Satelliten. Netzwerk und Antennenstationen sind mit dem Galileo-Kontrollzentrum verbunden und werden von dort aus überwacht. Dazu sind derzeit rund 40 Mitarbeiter in Oberpfaffenhofen beschäftigt. Weitere 40 Arbeitsplätze werden nach der Aufbauphase mit dem Langzeitbetrieb von Galileo entstehen, sowohl im technischen als auch administrativen Aufgabenbereich. Die DLR GfR ist zudem bestrebt, ab 2014 den Auftrag für den Langzeitbetrieb des Galileo-Systems zu erhalten. Mit dem heutigen Auftrag sind die Grundlagen dazu geschaffen.
Galileo ist ein gemeinsames Vorhaben der Europäischen Union (EU) und der Europäischen Weltraumbehörde ESA. Finanziert wird das Programm aus Mitteln der EU.
Hinweis: Die Inhalte dieses Dokuments sind nicht Äußerung der EU und/oder der ESA.
DLR - Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.
Das DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.) ist die deutsche Raumfahrtagentur. Es wurde 1969 durch den Zusammenschluss mehrerer Einrichtungen gegründet.
Webseite: http://www.dlr.de
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