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ESA-Astronaut Léopold Eyharts für Columbus-Mission zur ISS ausgewählt

Geschrieben am 13.02.2007 in Kategorie: Missionen der bemannten Raumfahrt

Im kommenden Herbst soll das europäische Columbus-Labor zur Internationalen Raumstation gebracht und dort in Betrieb genommen werden.

Der französische ESA-Astronaut Léopold Eyharts wurde heute für die ISS-Mission benannt, in deren Rahmen im kommenden Herbst das europäische Columbus-Labor zur Internationalen Raumstation gebracht und dort in Betrieb genommen werden soll.

Léopold Eyharts wird als Mannschaftsmitglied der ISS-Expedition 16 mit dem Raumtransporterflug STS-122 ("Discovery") zur Raumstation fliegen und ca. zwei Monate später zusammen mit der Mannschaft der Shuttle-Mission STS-123 ("Endeavour") wieder auf die Erde zurückkehren.

Seinen Weg zur ISS wird Eyharts in Begleitung von fünf NASA-Mannschaftskollegen und dem deutschen ESA-Astronauten Hans Schlegel zurücklegen, der bereits im vergangenen Juli für die Raumtransportermission STS-122 benannt wurde.

Während Eyharts zur Überwachung der Inbetriebnahme und Prüfung des Columbus-Labors ca. zwei Monate an Bord der Raumstation verbringen wird, kehrt Schlegel bereits 14 Tage nach dem Start wieder mit der "Discovery"zur Erde zurück.

Léopold Eyharts gehört dem Europäischen Astronautenkorps seit 1998 an und absolvierte seinen ersten Raumflug als CNES-Astronaut vom 29. Januar bis 19. Februar 1998 zur russischen Raumstation "Mir".

Bei dieser neuen Mission wird Eyharts eine Schlüsselrolle spielen: Er wird an der Montage, Aktivierung und Einsatzerprobung des ESA-Labors Columbus mitwirken. Mit Columbus, dem Hauptbeitrag Europas zur Internationalen Raumstation, kommt das erste europäische Labor für Langzeitforschung im Weltraum zum Einsatz. Eyharts wird als erster europäischer Astronaut die Systeme des Columbus-Moduls im Orbit testen und bedienen sowie europäische wissenschaftliche Experimente an Bord des Labors durchführen. Während seines Aufenthalts auf der ISS wird Eyharts als Flugingenieur fungieren und robotische Einsätze unterstützen.

Das Columbus-Labor wird mit fünf internen Schrankeinrichtungen (Biolab, fluidwissenschaftliches Labor, europäische Module für humanphysiologische Untersuchungen, europäischer Schubladenschrank, europäischer Stauraum- und Transportschrank) im Laderaum der "Discovery" zur ISS befördert. Die beiden externen Versuchseinrichtungen für Columbus (EuTEF und SOLAR) werden separat im Shuttle-Laderaum mitgeführt und im Laufe der Mission STS-122 an der Außenwand des Labors angebracht.

Zwei Tage nach dem Start der Mission vom Kennedy Space Center in Cape Canaveral, Florida, wird der Raumtransporter an der ISS andocken. Anschließend wird Columbus mit Hilfe des kanadischen ISS-Roboterarms Canadarm 2 aus dem Laderaum der "Discovery" gehievt und vor dem Steuerbord-Andockstutzen des in Europa entwickelten Verbindungsknotens Nr. 2 in Position gebracht. Sobald das Labor montiert und hochgefahren ist, werden die Nutzlastschrankeinrichtungen von ihrer Konfiguration beim Start an ihre Einsatzstandorte innerhalb des Moduls befördert.

Im Verlauf dieser Mission sind vier Außenbordeinsätze vorgesehen. Beim ersten wird Columbus montiert und hochgefahren, beim zweiten sollen die externen Nutzlasten des Labors angebracht werden. Beim dritten und vierten Außenbordeinsatz werden verschiedene Wartungsarbeiten an der ISS durchgeführt. Um die endgültige Inbetriebnahme des Labors sowie die Vorbereitung und Überprüfung der Schrankeinrichtungen für die wissenschaftlichen Experimente wird sich Léopold Eyharts als ständiges Mitglied der ISS-Bordmannschaft in den anschließenden Wochen kümmern.

Nach der Montage des Labors an die Station übernimmt das im Raumflugbetriebszentrum des DLR in Oberpfaffenhofen angesiedelte Columbus-Kontrollzentrum seine Kontrolle und seinen Betrieb. Das Zentrum koordiniert darüber hinaus den Verlauf der europäischen Experimente.

Quelle

ESA - Europäische Raumfahrtorganisation
Die ESA (European Space Agency) ist die europäische Raumfahrtorganisation.Sie bündelt Finanzmittel und Know-How der 21 Mitgliedsstaaten, um Projekte umzusetzen, die für einzelne Staaten nicht realisierbar wären.

Webseite: http://www.esa.de

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