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Galileo-Betrieb beauftragt

Geschrieben am 17.09.2007 in Kategorie: Galileo (Navigationssystem)

DLR und ESN Industries gehen wichtigen Schritt zum Aufbau des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat am 13. September 2007 in Paris den Auftrag über die Betriebsaufgaben für die In-Orbit-Validierungsphase (IOV) des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo erhalten. Der Vertrag wurde vom Vorstandsvorsitzenden des DLR, Professor Johann-Dietrich Wörner, und den Geschäftsführern des Galileo-Generalunternehmers European Satellite Navigation Industries GmbH (ESN Industries) mit Sitz in Ottobrunn bei München, Jürgen Ackermann und Cosimo La Rocca, unterzeichnet. Anwesend war auch der Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), Jean-Jacques Dordain.

Die Vertragsunterzeichnung verdeutlicht das große Engagement und den klaren politischen Willen Deutschlands zur Schaffung eines unabhängigen globalen Satellitennavigationssystems Europas, sagte Professor Wörner. Das DLR bringt die Kompetenz des Deutschen Raumfahrtkontrollzentrums in Oberpfaffenhofen und seine jahrzehntelange Erfahrung in der Satellitenkontrolle ein, um die komplexe Aufgabenstellung des Galileo-Betriebs zu realisieren.

Galileo ist ein gemeinsames Vorhaben der EU und der ESA. Mit dem heutigen Betriebsvertrag wird der letzte große Vertrag der IOV-Phase geschlossen. Sie wird bis 2010 fortgeführt, bis 2012 wird die Galileo-Konstellation mit insgesamt 30 Satelliten ausgebaut.

Das DLR agiert federführend im Netzwerk der Zentren, mit dem der Betrieb des Galileo Satellitennavigationssystems durchgeführt wird. Es handelt sich dabei um eine europäische Kooperation zwischen dem DLR, Telespazio S. p.A. aus Italien, Inmarsat Ltd. aus Großbritannien, Hispasat aus Spanien, dem Centre National d'études spatiales (CNES) aus Frankreich, sowie dem europäischen Raumfahrtkontrollzentrum (ESOC) in Darmstadt.

In-Orbit-Validierung (IOV)

Parallel zur Testphase mit den beiden Giove-Satelliten wird im Rahmen der Entwicklungsphase (IOV) der Aufbau eines Systems mit zunächst vier Galileo-Satelliten in Angriff genommen. Diese werden mit zwei Doppelstarts der Sojus-Raketen vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou aus in eine Umlaufbahn von circa 23.000 Kilometern Höhe gebracht.

Der heute zwischen dem DLR und ESN Industries unterzeichnete Vertrag umfasst die Vorbereitung und Durchführung aller Betriebsaufgaben in der IOV-Phase. In der Startphase LEOP (Launch and Early Orbit Phase) werden die Satelliten kurz nach der Trennung von der Startrakete in Betrieb genommen und auf ihre endgültige Position manövriert. Das LEOP-Vertragselement befindet sich noch in Verhandlung.

Die daran anschließende IOT-Testphase (In Orbit Testing) dient der Überprüfung aller Systeme sowie dem Nachweis der spezifizierten technischen Parameter. Der Vertrag schließt hierfür den Aufbau einer IOT-Bodenstation in Redu (Belgien) ein. Im anschließenden Routinebetrieb der IOV-Phase werden die vier IOV-Satelliten sowie die weltweite Bodeninfrastruktur von zwei Kontrollzentren in Oberpfaffenhofen (Deutschland) und in Fucino (Italien) aus überwacht und gesteuert. Weiterhin umfasst der Vertrag die Wartung und das Ersatzteilmanagement für die globale Bodeninfrastruktur.

Quelle

DLR - Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.
Das DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.) ist die deutsche Raumfahrtagentur. Es wurde 1969 durch den Zusammenschluss mehrerer Einrichtungen gegründet.

Webseite: http://www.dlr.de

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Vertragsunterzeichnung zur In-Orbit-Validierungsphase des Satellitennavigationssystems Galileo
© ESA
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Das europäische Satellitennavigationssystem Galileo (künstlerische Darstellung)
© ESA-J.Huart