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DLR präsentiert sich auf CeBIT

Geschrieben am 17.03.2017 in Kategorie: Sonstiges

Auch dieses Jahr ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) wieder auf der weltweit größten Messe für Informationstechnik, der CeBIT, vertreten. Vom 20. bis zum 24. März präsentiert das DLR auf verschiedenen Plattformen ausgewählte Projekte, in Kooperation mit den jeweiligen Partnern. Dabei zeigt sich, dass das DLR nicht nur vielfältig aufgestellt, sondern auch ein guter und verlässlicher Partner für Industrie und Forschung ist.

Satellitendaten helfen Rettungskräften

Wie bereits in den Jahren davor präsentiert das Zentrum für satellitengestütze Kriseninformation (ZKI) den ZKI-Service für Bundesbehörden (ZKI DE) auf dem Stand des Bundesministeriums des Innern (Halle 7, Stand B42). Anhand von Beispielen zeigen Mitarbeiter des ZKI, wie mit Hilfe von unterschiedlichen Satellitendaten am Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum schnell und automatisch Informationsprodukte für den Katastrophenschutz und die zivile Sicherheit abgeleitet und visualisiert werden. So nutzen zum Beispiel Rettungskräfte diese Karten in Hochwassereinsätzen oder bei Feuerkatastrophen. Auch bei der Flüchtlingskrise unterstütze das ZKI Einsatzkräfte wie das DRK und THW mit Informationen zu Flüchtlingsunterkünften. Die Satellitendatenanalyse erfolgt nach Anfrage autorisierten Nutzern.

Japanischer Partner im Kommunikationsbereich

Das Partnerland der Cebit 2017 ist Japan, mit dem das DLR im Rahmen des Projekts OSIRIS (Optical Space Infrared Downlink System) seit über 10 Jahren eine enge Zusammenarbeit pflegt. Zunächst wurden zur wissenschaftlichen Vermessung des atmosphärischen Kanals und zur Anpassung und Optimierung der Kanalcodierung japanische Nutzlasten auf Satelliten genutzt. Seit Juni 2016 fliegt die DLR-eigene optische Kommunikationsnutzlast OSIRIS auf dem DLR-Satelliten BIROS mit. Mit dieser Mission sollen auch in Zukunft gemeinsame Kampagnen mit den japanischen Kollegen realisiert werden. Auf der CeBIT präsentieren die japanischen Kollegen deshalb dieses erfolgreiche gemeinsame Projekt – das DLR stellt dazu das Messemodell der nächsten OSIRIS-Entwicklung zusammen mit japanischen Entwicklungen aus.

Mehr Sicherheit in der Luft

Ein weiteres gemeinsames Projekt mit dem DLR stellt die Universität des Saarlands auf ihrem Stand (Halle 6, Stand E28) vor. Zusammen mit den Sprachwissenschaftlern und -technologen der Universität hat das DLR das zuhörende Lotsenassistenzsystem AcListant entwickelt. Mit einer speziellen Lotsen angepassten Spracherkennung können die Assistenzsysteme die relevanten Informationen (Flugnummer, Höhe, Änderungen der Flugroute) aus der Kommunikation zwischen Lotse und Pilot herausfiltern und diese nach Abgleich mit dem Radar in das System einpflegen. Gerade in stressigen Situationen kann dies den Lotsen bei seinen Aufgaben entlasten.

Roboter der Zukunft

Am Stand des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz GmbH (Halle 12, Stand B63) können Besucher einen ganz besonderen Roboter bestaunen. Das System SherpaTT wurde im Vorhaben TransTerra entwickelt. Der hybride Roboter, dessen Räder an langen Beinen aufgehängt sind, kann sich jedem befahrbaren Untergrund anpassen, Steigungen und Hindernisse überwinden und Nutzlasten über lange Strecken transportieren. Dies macht das System ideal geeignet für unwegsames Gelände wie die Oberflächen von anderen Himmelskörpern, aber auch für Unterwasseraufgaben. SherpaTT wird derzeit im Vorhaben TransTerra weiterentwickelt und wurde im Vorhaben FT-Utah bereits für die Erkundung des Mars getestet. Das Projekt wird durch das DLR Raumfahrtmanagement gefördert.

Im Vorhaben TransTerra werden verschiedene neue Fahrzeuge und Steuerungskonzepte entwickelt, die neben dem Zielszenario, der Weltraumerkundung, auch die Bereiche maritime Ressourcenbewirtschaftung, Search-and-Rescue und medizinische Rehabilitation behandeln. Ein bestmöglicher Transfer zwischen den Anwendungsfeldern steht hierbei im Vordergrund. SherpaTT dient für mehrere dieser Bereiche als mobile Plattform. Zusammen mit seinem "Roboter-Kollegen" Coyote III wurde SherpaTT im Rahmen des Projekts FT-Utah im Oktober und November 2016 einer vierwöchigen Feldtestkampagne in der Wüste Utahs, USA, unterzogen. Hierbei wurden die Systeme in unwegsamen, Mars-ähnlichen Gelände getestet und dabei von der Kontrollstation am DFKI in Bremen überwacht und gesteuert.

Bayern virtuell erleben

Mit einem spannenden Digitalisierungsprojekt ist das Bayerische Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat (Halle 6, Stand E23) auf der CeBIT vertreten. Mit Bayern3D Heimat Digital haben die CeBIT-Besucher die Möglichkeit, die Kulturschätze des Freistaats im Internet virtuell zu erleben. Das Projekt, das in Kooperation mit dem DLR entwickelt wurde, hat zum Ziel bayerische Schlösser und andere Sehenswürdig fotorealistisch und hochauflösend als 3D-Modell darzustellen – und das von innen und von außen.

Quelle

DLR - Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.
Das DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.) ist die deutsche Raumfahrtagentur. Es wurde 1969 durch den Zusammenschluss mehrerer Einrichtungen gegründet.

Webseite: http://www.dlr.de

Stand des ZKI auf der CeBIT
Inzwischen ist es schon Tradition, dass die Mitarbeiter des ZKI ihre Arbeit am CeBIT-Stand des BMI präsentieren. Auch dieses Jahr ist das Zentrum wieder vertreten und informiert über satellitengestützte Katastrophenhilfe.
© DLR (CC-BY 3.0)
Präsentation von OSIRIS
Das optische Terminal OSIRIS ist bereits auf seiner Mission unterwegs: es ist auf dem DLR-Satelliten BIROS installiert, der 2016 gestartet ist. Auf dem Stand des Partnerlands Japan wird ein Modell der Kommunikationsnutzlast ausgestellt.
© DLR (CC-BY 3.0)
Zuhörendes Lotsenassistenzsystem
Zusammen mit der Universität des Saarlandes entwickelte das DLR ein zuhörendes Lotsenassistenzsystem. Dieses kann in Zukunft die schwierige Arbeit der Fluglotsen unterstützen.
© DLR (CC-BY 3.0)
Schreit-Fahrrover SherpaTT
Der Schreit-Fahrrover SherpaTT kann sich auch in unwegsamem Terrain sicher bewegen und dabei Ausrüstungsgegenstände mit sich führen. Mit seinem Roboterarm ist er außerdem in der Lage, komplexe Aufgaben zu bewältigen, etwa das Entnehmen von Bodenproben.
© DFKI GmbH / Foto: Florian Cordes